02.04.22

Das-trojanische-Pferd

Das trojanische Pferd

Diese Woche habe ich es wieder erlebt: Ein neuer Mitarbeiter unseres Verlags berichtete am Beispiel seiner eigenen Kinder von Schwierigkeiten beim Lesen. Er selbst war tief mit der Materie vertraut. Er gestand, dass seine eigenen Kinder keine Lust haben zu lesen. Er kann sie kaum dazu bringen, ein Buch in die Hand zu nehmen. Das störte ihn sehr, aber es war eine zusätzliche Motivation, bei uns arbeiten zu wollen. Die eigene Situation ließ ihn erkennen, wie wichtig unsere Bücher für den Abbau von Lesebarrieren sind.

Das Problem der jungen Leute, die nicht lesen wollen, liegt nicht in weiter Ferne. Es betrifft viele Familien. Fast immer entfalten sich dabei stereotype Bilder: Es sind vor allem die Jungen, die nicht gerne Bücher lesen. Sie verbinden das Lesen mit einem „Muss“, betrachten es als reine Zeitverschwendung, als langweilig und anstrengend.

Doch mit reiner Pflichtübung kommt man bei der heutigen Jugend nicht weit. Durch ein „Muss“ sinkt die Motivation nur noch tiefer ins Bodenlose. Eltern, die versuchen, das Lesen bewusst zu fördern, indem sie andere Freizeitbeschäftigungen einschränken (wie z.B. die Handy-, PC- oder Fernsehnutzung), erreichen häufig nichts oder nur das Gegenteil. Der Bildschirm ist ein mächtiger Gegner, dessen Anziehungskraft – insbesondere auf Jugendliche – kaum zu übertreffen ist.

Vielleicht ist es daher an der Zeit, diesen Gegner zu einem Verbündeten zu machen: den Bildschirm nicht mehr als Feind anzusehen, sondern als potenziellen Komplizen. Damit meine ich nicht nur die traditionellen Bildschirmmedien, sondern vor allem auch die neuen (sozialen) Medien. Schließlich spielen diese im Leben junger Menschen eine immer wichtigere Rolle und nehmen dadurch auch Einfluss auf deren Leseverhalten.

Untersuchungen zeigen sogar, dass etwa die Hälfte der Jugendlichen über soziale (und andere) Medien erst auf die Idee kommt, ein Buch zu lesen. Sie folgen den Berichten berühmter Persönlichkeiten, Influencern und TV-Stars. Wenn diese selbst ein Buch toll oder lesenswert finden, folgen viele Jugendliche dieser Meinung.

Dieselben Untersuchungen zeigen auch, dass drei Viertel der Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren am liebsten ein Buch von oder über eine Berühmtheit lesen, nämlich über eine/-n Spitzensportler/-in, Schauspieler/-in, Musiker/-in – oder eben über einen Influencer.

Das Wissen um diese Tatsache sollten wir nutzen: Mal sehen, ob es in der Zukunft gelingt, Influencer und Prominente stärker davon zu überzeugen, sich für das Thema Lesen einzusetzen. In jedem Fall sollten wir diese weitgehender in unsere Überlegungen und Entscheidungen einbeziehen.

Neue Probleme erfordern manchmal so genannte Out-of-the-Box-Lösungen, d.h. über den Tellerrand hinauszuschauen, eigene Routinen zu überdenken und kreative Lösungen herbeizuführen. Im konkreten Fall: Wenn der Gegner nicht zu besiegen ist, sollten wir uns ihm anschließen. Wenn also die Bindung unserer Jugendlichen zum Handy, PC oder Fernsehen so eng ist, sollten wir diesen Umstand nicht missachten, sondern – im Gegenteil – versuchen, diesen zu ihrem (und unserem) Vorteil zu nutzen.

Diese Woche habe ich es wieder erlebt: Ein neuer Mitarbeiter unseres Verlags berichtete am Beispiel seiner eigenen Kinder von Schwierigkeiten beim Lesen. Er selbst war tief mit der Materie vertraut. Er gestand, dass seine eigenen Kinder keine Lust haben zu lesen. Er kann sie kaum dazu bringen, ein Buch in die Hand zu nehmen. Das störte ihn sehr, aber es war eine zusätzliche Motivation, bei uns arbeiten zu wollen. Die eigene Situation ließ ihn erkennen, wie wichtig unsere Bücher für den Abbau von Lesebarrieren sind.

Das Problem der jungen Leute, die nicht lesen wollen, liegt nicht in weiter Ferne. Es betrifft viele Familien. Fast immer entfalten sich dabei stereotype Bilder: Es sind vor allem die Jungen, die nicht gerne Bücher lesen. Sie verbinden das Lesen mit einem „Muss“, betrachten es als reine Zeitverschwendung, als langweilig und anstrengend.

Doch mit reiner Pflichtübung kommt man bei der heutigen Jugend nicht weit. Durch ein „Muss“ sinkt die Motivation nur noch tiefer ins Bodenlose. Eltern, die versuchen, das Lesen bewusst zu fördern, indem sie andere Freizeitbeschäftigungen einschränken (wie z.B. die Handy-, PC- oder Fernsehnutzung), erreichen häufig nichts oder nur das Gegenteil. Der Bildschirm ist ein mächtiger Gegner, dessen Anziehungskraft – insbesondere auf Jugendliche – kaum zu übertreffen ist.

Vielleicht ist es daher an der Zeit, diesen Gegner zu einem Verbündeten zu machen: den Bildschirm nicht mehr als Feind anzusehen, sondern als potenziellen Komplizen. Damit meine ich nicht nur die traditionellen Bildschirmmedien, sondern vor allem auch die neuen (sozialen) Medien. Schließlich spielen diese im Leben junger Menschen eine immer wichtigere Rolle und nehmen dadurch auch Einfluss auf deren Leseverhalten.

Untersuchungen zeigen sogar, dass etwa die Hälfte der Jugendlichen über soziale (und andere) Medien erst auf die Idee kommt, ein Buch zu lesen. Sie folgen den Berichten berühmter Persönlichkeiten, Influencern und TV-Stars. Wenn diese selbst ein Buch toll oder lesenswert finden, folgen viele Jugendliche dieser Meinung.

Dieselben Untersuchungen zeigen auch, dass drei Viertel der Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren am liebsten ein Buch von oder über eine Berühmtheit lesen, nämlich über eine/-n Spitzensportler/-in, Schauspieler/-in, Musiker/-in – oder eben über einen Influencer.

Das Wissen um diese Tatsache sollten wir nutzen: Mal sehen, ob es in der Zukunft gelingt, Influencer und Prominente stärker davon zu überzeugen, sich für das Thema Lesen einzusetzen. In jedem Fall sollten wir diese weitgehender in unsere Überlegungen und Entscheidungen einbeziehen.

Neue Probleme erfordern manchmal so genannte Out-of-the-Box-Lösungen, d.h. über den Tellerrand hinauszuschauen, eigene Routinen zu überdenken und kreative Lösungen herbeizuführen. Im konkreten Fall: Wenn der Gegner nicht zu besiegen ist, sollten wir uns ihm anschließen. Wenn also die Bindung unserer Jugendlichen zum Handy, PC oder Fernsehen so eng ist, sollten wir diesen Umstand nicht missachten, sondern – im Gegenteil – versuchen, diesen zu ihrem (und unserem) Vorteil zu nutzen.