08.04.22

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Eine Schriftstellerin im Werden

Man sagt, das Tagebuch von Anne Frank sei das meistgelesene Buch nach der Bibel. Das ist schwer zu überprüfen. Tatsache ist jedoch, dass dieses Buch – das ursprünglich nur aus einem Notizbuch und einem Bündel Notizen bestand – immer noch eine der meistverkauften Ausgaben der Welt ist. Das Tagebuch wurde in mehr als 70 Sprachen übersetzt, mehrfach verfilmt und auch für das Theater aufbereitet. Gerade auf unserem Kontinent ist es schwierig, jemanden zu finden, der nicht weiß, wer Anne Frank ist.

Genau 761 Tage verbrachte die junge Familie Frank in ihrem Versteck an der Prinsengracht. Anne war 13, als ihre Familie untertauchte. Sie war gerade mal 15 Jahre alt, als sie entdeckt und verschleppt wurde. In den zwei Jahren ihres erzwungenen Aufenthalts im Hinterhaus hat sie all ihre Erfahrungen und Überlegungen gewissenhaft niedergeschrieben. Entstanden ist daraus ein Meisterwerk. Das gilt nicht nur, weil es treffend die leidvolle Situation einer jungen Familie beschreibt, die untertauchen musste, sondern auch, weil es so sagenhaft gut geschrieben ist.

Anne Frank war im Begriff, eine Schriftstellerin zu werden. Stets still sein zu müssen, immer drinnen und mit Fremden eingesperrt zu sein, nie draußen spielen zu können und dabei die ständig greifbare Angst, betrogen zu werden – das gehörte zu den alltäglichen Herausforderungen im Hinterhaus. Wer ihren Bericht darüber liest, kann nur von ihrer literarischen Begabung tief beeindruckt sein. Von der ersten Seite an werden die Leserinnen und Leser von Annes detailgetreuen Schilderungen einzelner Situationen, von Spannungen und eigenen Emotionen gänzlich mitgerissen.

Was wäre aus Anne Frank geworden, wenn sie unversehrt aus Bergen-Belsen zurückgekehrt wäre? Was wäre geschehen, wenn nicht ein namenloses Grab das Ende für sie und ihre Schwester bedeutet hätte? Dann wäre aus Anne Frank zweifellos eine begabte Schriftstellerin geworden, eine, die wunderbare Romane geschrieben hätte – Romane, in denen das Thema Gefangenschaft und Freiheit feste Bestandteile gewesen wären.

Anne Frank ist eine Symbolfigur des Holocaust. An dem, was ihr widerfahren ist, erkennt man die düsteren Folgen von Intoleranz und das menschliche Versagen, in Krisen- und Elendszeiten andere zum Sündenbock zu ernennen. Ihre Geschichte mag Vergangenheit sein, aber das Thema ist es nicht. Intoleranz tritt in immer neuem Gewand auf und gehört keineswegs der Historie an. Anne Franks Tagebuch ist mehr als eine Geschichte, es ist eine Lektion fürs Leben.

Deshalb finden wir es so wichtig, dass das Tagebuch für alle zugänglich ist. Es soll für alle lesbar sein. Die vereinfachte Version des Tagebuchs ist seit vielen Jahren in unserem Buchprogramm. Seit diesem Monat fügen wir eine noch leichter zu lesende Ausgabe hinzu: Meine Freundin Kitty. Das Leben von Anne Frank. Es ist noch einfacher geschrieben, noch kompakter, noch prägnanter, noch besser verständlich für alle, die Leseschwierigkeiten haben. Es ist ein weiterer Trieb am Stamm eines Baumes, der niemals aufhören darf zu wachsen.

Man sagt, das Tagebuch von Anne Frank sei das meistgelesene Buch nach der Bibel. Das ist schwer zu überprüfen. Tatsache ist jedoch, dass dieses Buch – das ursprünglich nur aus einem Notizbuch und einem Bündel Notizen bestand – immer noch eine der meistverkauften Ausgaben der Welt ist. Das Tagebuch wurde in mehr als 70 Sprachen übersetzt, mehrfach verfilmt und auch für das Theater aufbereitet. Gerade auf unserem Kontinent ist es schwierig, jemanden zu finden, der nicht weiß, wer Anne Frank ist.

Genau 761 Tage verbrachte die junge Familie Frank in ihrem Versteck an der Prinsengracht. Anne war 13, als ihre Familie untertauchte. Sie war gerade mal 15 Jahre alt, als sie entdeckt und verschleppt wurde. In den zwei Jahren ihres erzwungenen Aufenthalts im Hinterhaus hat sie all ihre Erfahrungen und Überlegungen gewissenhaft niedergeschrieben. Entstanden ist daraus ein Meisterwerk. Das gilt nicht nur, weil es treffend die leidvolle Situation einer jungen Familie beschreibt, die untertauchen musste, sondern auch, weil es so sagenhaft gut geschrieben ist.

Anne Frank war im Begriff, eine Schriftstellerin zu werden. Stets still sein zu müssen, immer drinnen und mit Fremden eingesperrt zu sein, nie draußen spielen zu können und dabei die ständig greifbare Angst, betrogen zu werden – das gehörte zu den alltäglichen Herausforderungen im Hinterhaus. Wer ihren Bericht darüber liest, kann nur von ihrer literarischen Begabung tief beeindruckt sein. Von der ersten Seite an werden die Leserinnen und Leser von Annes detailgetreuen Schilderungen einzelner Situationen, von Spannungen und eigenen Emotionen gänzlich mitgerissen.

Was wäre aus Anne Frank geworden, wenn sie unversehrt aus Bergen-Belsen zurückgekehrt wäre? Was wäre geschehen, wenn nicht ein namenloses Grab das Ende für sie und ihre Schwester bedeutet hätte? Dann wäre aus Anne Frank zweifellos eine begabte Schriftstellerin geworden, eine, die wunderbare Romane geschrieben hätte – Romane, in denen das Thema Gefangenschaft und Freiheit feste Bestandteile gewesen wären.

Anne Frank ist eine Symbolfigur des Holocaust. An dem, was ihr widerfahren ist, erkennt man die düsteren Folgen von Intoleranz und das menschliche Versagen, in Krisen- und Elendszeiten andere zum Sündenbock zu ernennen. Ihre Geschichte mag Vergangenheit sein, aber das Thema ist es nicht. Intoleranz tritt in immer neuem Gewand auf und gehört keineswegs der Historie an. Anne Franks Tagebuch ist mehr als eine Geschichte, es ist eine Lektion fürs Leben.

Deshalb finden wir es so wichtig, dass das Tagebuch für alle zugänglich ist. Es soll für alle lesbar sein. Die vereinfachte Version des Tagebuchs ist seit vielen Jahren in unserem Buchprogramm. Seit diesem Monat fügen wir eine noch leichter zu lesende Ausgabe hinzu: Meine Freundin Kitty. Das Leben von Anne Frank. Es ist noch einfacher geschrieben, noch kompakter, noch prägnanter, noch besser verständlich für alle, die Leseschwierigkeiten haben. Es ist ein weiterer Trieb am Stamm eines Baumes, der niemals aufhören darf zu wachsen.