Sonne und Beton

„Lukas und seine Freunde Gino, Sanchez und Julius wohnen in Berlin-Neukölln. Sie schwänzen die Schule, hängen in ihrem Viertel ab, kiffen und kriegen dabei auch ganz schön Ärger mit Drogendealern. Eines Tages erfahren sie, dass ihre Schule neue Computer bekommt. Sie schmieden einen Plan, um mit den Computern Geld zu verdienen. Doch der Plan ist nicht so clever, wie sie denken.“
Der Verlag gibt für das Buch die Schlagworte Abenteuer & Spannung, Erwachsenwerden, Freundschaft & Familie an. Diese Liste kann sehr gut noch durch die Begriffe prekäre Lebensverhältnisse und Rassismus ergänzt werden. Lobrechts literarisches Debut, das von Constantin Film verfilmt unter dem gleichen Titel in die deutschen Kinos kam, liegt hier in einer sprachlich vereinfachten, gekürzten Form vor. Aus 221 eng bedruckten Seiten sind 115 locker bedruckte geworden. Die Handlung ist in 20 Kapitel unterteilt, deren Überschriften eine gute Orientierung bieten. Die Kapitelgrenzen sind so gewählt, dass die 10 Kapitel der Originalfassung bis auf eine Ausnahme leicht auffindbar sind.
Die Handlung wurde gekürzt, doch wurden alle wichtigen Handlungsstränge beibehalten. Weniger bekannte Wörter und Redewendungen, schwerpunktmäßig aus der Alltags- und Jugendsprache, sind im Text markiert und in der Wörterliste am Ende des Buches erklärt. Ein großes Schriftbild, ein großer Zeilenabstand und ein stark gegliedertes Schriftbild mit überschaubaren Absätzen erleichtern das Lesen. Die Sätze sind in der Regel kurze, einfache Hauptsätze und überschreiten nur in wenigen Fällen das Zeilenende.
Bei wörtlicher Rede ordnet der Redebegleitsatz das Gesagte eindeutig einem Sprecher zu.
Im Gegensatz zu manchen Büchern in einfacher Sprache bleibt die Atmosphäre der Handlung in diesem Text erhalten.
Fazit
Die Lektüre ist für den Unterricht in der Sekundarstufe I an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation für Lernende mit eingeschränkter Lesekompetenz geeignet. Der parallele Einsatz von Originalfassung und vereinfachter Fassung in inklusiven Settings oder in Klassen mit Lernenden mit sehr unterschiedlichen Leseniveaus, auch an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation, ist in der Sekundarstufe I sehr gut vorstellbar.

(Karl Salber-Correia von der Fachkommission der KMK zur Überprüfung von Lehr- und Lernmittel für den Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation)