30.10.24
Der Deutsche Verlagspreis
In diesem Jahr durfte unser Verlag sich schon über zwei besondere Auszeichnungen freuen. Im April wurde ich vom Bundesverband für Alphabetisierung als Botschafter für Alphabetisierung und Grundbildung ausgezeichnet. Im letzten Monat war der Spaß am Lesen Verlag dann einer der Gewinner des renommierten Deutschen Verlagspreises! Der Preis wurde im Rahmen der Frankfurter Buchmesse von Claudia Roth, der Staatsministerin für Kultur und Medien, persönlich verliehen.
Der Deutsche Verlagspreis wird erst seit 2019 verliehen und ist daher ein relativ neuer Preis, der aber als sehr bedeutend gilt. Jedes Jahr steht der Preis unter einem anderen Motto. In diesem Jahr standen all die „leisen Stimmen, die sonst nicht gehört werden“ im Mittelpunkt der Preisverleihung. Es ging um mehr Aufmerksamkeit für die kleinen und unabhängigen Verlage, die Nischen auf dem Markt abdecken. Das sind vor allem Verlage, die eine kleinere Zielgruppe haben, das für die großen Verlage nicht immer von Interesse ist.
Thematisiert wurden also vor allem Inklusion, Vielfalt, Unabhängigkeit und Individualität: Das „Publizieren gegen den Strom“. Denn als Preisträger des Deutschen Verlagspreises wurden ausnahmslos unabhängige (d.h. nicht an große Konzerne oder Medienhäuser gebundene) Verlage ausgezeichnet. Verlage, die sich nicht auf ihren Erfolgen ausruhen, sondern sich immer wieder für ihre jeweiligen Zielgruppen - egal wie klein diese sind - einsetzen, um ihnen eine Stimme zu geben. Dies tun sie entgegen allen Hindernissen, allen Kostensteigerungen und Personalengpässen und kämpfen dabei unermüdlich gegen alle Schwierigkeiten, denen sie aufgrund ihrer Größe und geringeren Kapazitäten ausgesetzt sind.
„Aber gerade in einer Demokratie muss man besonders die leisen, manchmal fast unhörbaren Stimmen wertschätzen“, so drückte es Staatsministerin Claudia Roth in ihrer Rede aus. „Es sind die kleinen Stimmen, die die Vielfalt der Kultur widerspiegeln. Demokratie kann es nur dann geben, wenn auch die kleinen Stimmen gehört werden und diese kleinen Stimmen eine Chance bekommen, weiterzusprechen.“
Die Verleihung des Deutschen Verlagspreises zeigt, dass Deutschland seine Kultur schätzt und dass das Buch in dieser einen besonderen Platz einnimmt. Denn Bücher sind die Grundlage unseres Fortschritts: Ohne Schrift kann kein Denken stattfinden, Schrift ist die Basis unserer Zivilisation und der Baustein unserer Kultur. Digitalisierung, Globalisierung und damit auch die zunehmende Vereinheitlichung der Sprache verdrängen vieles von dem. Deshalb ist es wichtig, dem Druck entgegenzuwirken und die deutsche Kultur und Sprache zu bewahren. Dafür setzt dieser Preis ein wichtiges Zeichen.
Was hat der Spaß am Lesen Verlag nun im Zuge des Deutschen Verlagspreises gewonnen? Ein Preisgeld, einen Fototermin mit Staatsministerin Claudia Roth (der natürlich mehr wert ist als das Preisgeld) und einen sehr schönen, herbstlichen Abend mit allen Preisträgern auf der Buchmesse in Frankfurt.
Als Verlag sind wir natürlich sehr stolz, den Deutschen Verlagspreis gewonnen zu habe. Wir sehen ihn nicht nur als Anerkennung für den Verlag selbst , sondern auch als Anerkennung für unsere Arbeit im Bereich der Leseförderung, für Bücher in Leichter und Einfacher Sprache, als Anerkennung für Sprache im Allgemeinen und für unsere Leserschaft im Besonderen!