Der seltsame Fall von Dr Jekyll und Mr Hyde
Schon als Kind weiß Doktor Jekyll, dass er nicht so ist wie andere Menschen. In ihm leben zwei Persönlichkeiten. Er hat eine normale und eine dunkle Seite. Diese dunkle Seite ist sein grausamer Doppelgänger: Mr. Hyde. Mit Hilfe eines geheimnisvollen Elixiers versucht Dr. Jekyll die dunkle Kraft von Mr. Hyde zu bekämpfen. Doch Mr. Hyde wird immer mächtiger. Schreckliche Dinge drohen zu geschehen.
Da kam plötzlich ein kleiner Mann aus der
Gegenrichtung angerannt.
Er stieß so heftig mit dem Mädchen zusammen,
dass es zu Boden fiel.
Doch dann geschah etwas Furchtbares:
Anstatt stehen zu bleiben, trampelte der Mann
über das Mädchen hinweg.
Und rannte einfach weiter.
Als hätte er es überhaupt nicht bemerkt.
Als sei nichts geschehen.
Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist eine Erzählung von Robert Louis Stevenson. Die Geschichte erschien bereits im Jahr 1886. Sie ist eine der berühmtesten Kriminalgeschichten der Welt.
Zu diesem Titel ist Gratis-Unterrichtsmaterial erhältlich. Sie finden es hier.
Lesen Sie hier die ersten Kapitel aus Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr Hyde! Ausschließlich zum Gebrauch als Leseprobe. Alle Rechte vorbehalten.
Zubehör: Lesebegleitheft
Autor/-in: | Robert Louis Stevenson |
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Seitenzahl: | 72 |
Buchauswahl: | Klassiker der Weltliteratur |
Leselevel: | Level 3 |
Leseniveau: | A2/B1 |
Sprache: | Deutsch |
Themen: | Abenteuer & Spannung, Fantasy |
Zielgruppe: | Erwachsene |
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12. Juli 2019 12:00
gelungene und spannende Übersetzung in einfache Sprache
Der Rechtsanwalt Mr. Utterson macht sich Sorgen. In welche Gesellschaft ist sein Klient, der angesehene Arzt Dr. Jekyll da geraten? Er hat Edward Hyde, einen brutalen und unheimlich wirkenden Mann zum Alleinerben in seinem Testament gemacht. Utterson fürchtet, dass sein Klient dies vielleicht nicht ganz freiwillig gemacht hat. Und so beginnt Utterson Mr. Hyde zu beschatten. Als Hyde dann auch noch wegen des Mordes an Sir Danvers Carew gesucht wird, sucht Utterson Dr. Jekyll auf und will wissen, was er mit diesem Hyde zu tun hat. Jekyll beteuert, mit Edward Hyde keinen Kontakt mehr zu haben. Doch dann stellt Utterson fest, dass Jekylls und Hydes Handschriften nahezu identisch sind, obwohl es doch offensichtlich zwei verschiedene Männer sind – oder etwa nicht ...
Robert Louis Stevensons Novelle, die er 1886 schrieb, ist ein Klassiker, des Krimi- und Horror- Genres und viele nachfolgende Autoren ließen sich von dem Gedanken, dass sich eine Person in Gut und Böse aufspalten kann, inspirieren.
Stevenson beschreibt nicht ausführlich, welche Gewalttaten Hyde begeht, das überlässt er der Phantasie des Lesers. Wichtiger war es ihm aufzuzeigen, welche Auswirkungen zwanghafte Verdrängung der eigenen Triebe und Wünsche durch die rigiden Moralvorstellungen im viktorianischen Zeitalter haben konnte.
Stevensons Novelle hat bis heute noch nichts von ihrem Reiz verloren. Pauline Francis übersetzte den Originaltext in eine einfache und moderne englische Sprache. Dieser Text wurde wiederum von Bettina Stoll ins Deutsche übertragen.
Herausgekommen ist dabei eine spannend zu lesende Geschichte. Nur der Gruselfaktor wirkt streckenweise durch die starke Verkürzung etwas aufgesetzt.
Da die Geschichte doch recht figurenintensiv ist, wurden die Charaktere vor der Geschichte separat eingeführt. Den englischen Namen wurde dabei eine Aussprachehilfe hinzugefügt. Schwere Begriffe und Fremdwörter sind im Text unterstrichen und werden am Ende des Buchs in einer Wörterliste erklärt.
Der Text hat eine einfache Lesbarkeit und ist sehr übersichtlich strukturiert. Zwischen den Absätzen befindet sich immer eine Leerzeile. Die Schrift selber ist etwas größer, serifenlos und die Zeilenabstände sind etwas weiter. Leser, die Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung haben, kommt das Schriftbild sehr entgegen.
Die Kapitel selbst sind nicht umfangreicher als 6-8 Seiten. Wenn Konzentration und Ausdauer also nicht ausreichen, lässt sich zwischendurch gut pausieren. Begleitend kann man sich natürlich auch eine der zahlreichen Verfilmungen ansehen. Aber Achtung, hier wird an gruseligen oder grausamen Szenen durchaus gezeigt, was Stevenson ausgeklammert hat.
Fazit: Insgesamt eine gelungene und spannende Übersetzung in einfache Sprache, auch wenn durch das Weglassen von Metaphern, Vergleichen und die Kürzung von Stimmungen, das Buch nicht wirklich gruselig ist.