Rosa Meer


In ihrer Geschichte Rosa Meer zeigt Marion Döbert, wie schwer das Schicksal manchmal ist. Aber auch, wie es nach schlimmen Erfahrungen weitergehen kann.
Rosa lebt in einem Dorf am Meer in Italien. Ihr Vater, Pepe, nimmt sie immer mit auf sein Fischer-Boot. Dort ist sie viel lieber als in der Schule. Rosa liebt das Meer über alles. Und ihren Freund Beppo. Aber eines Tages verändert ein schrecklicher Unfall ihr ganzes Leben.
Marion Döbert ist Autorin und freie Publizistin. Sie schreibt Lektüren in verständlicher Sprache und ist Gründungs- und Vorstandsmitglied im Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V..
Lesen Sie hier die ersten Kapitel aus Rosa Meer! Ausschließlich zum Gebrauch als Leseprobe. Alle Rechte vorbehalten.
Zubehör: Lesebegleitheft
Autor/-in: | Marion Döbert |
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Seitenzahl: | 80 |
Altersgruppe: | Für Erwachsene, Für Jugendliche |
Leseniveau: | A2/B1 (Leselevel 2) |
Thema: | Freundschaft & Familie, Liebe & Herzklopfen |
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4 von 5 Sternen
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12. Juli 2019 12:00
Thematik lässt problemlos einen Transfer auf den wichtigen Aspekt der Identitätsentwicklung im Bereich der Hörgeschädigtenpädagogik zu
Rosa Meer ist ein Roman in Einfacher Sprache. Marion Döbert, Autorin und freie Publizistin, veröffentlicht mit Rosa Meer ihren ersten selbst geschriebenen Roman in Einfacher Sprache. Zentrale Figur ihrer Geschichte ist Rosa, die mit ihrem Vater Pepe in einem kleinen Dorf an der italienischen Küste wohnt. Pepe ist Fischer und Rosa liebt das Meer. Eines Tages verunglückt die junge, selbstbewusste Frau tragisch mit ihrem Fahrrad. Durch den schweren Unfall verliert sie ein Bein. Dies reißt sie aus ihrem bisherigen Leben und nimmt ihr jegliche Zukunftsperspektive. Die junge Frau muss lernen, mit einer Bein-Prothese ein neues Leben zu beginnen. In dem Prozess der Auseinandersetzung mit ihrem veränderten Körper durchläuft sie Höhen und Tiefen. Auf der Suche nach ihrer neuen Identität nabelt sie sich zeitweise komplett von ihrer Außenwelt ab und sie kehrt sogar ihrer großen Liebe Beppo den Rücken. Lediglich ihrer Freundin Laura vertraut sich Rosa an, sie darf Rosa durch die schweren Zeiten begleiten. Als Rosa schließlich den deutschen Touristen Paul kennen lernt, scheint die Geschichte eine Wendung zu nehmen und die junge Frau verabschiedet sich mit ihrer Bekanntschaft nach Deutschland. Doch auch dort kann sie ihr Glück zunächst nicht finden, der Verarbeitungsprozess hält an. Erst als eine deutsche Ärztin bei Rosa eine schwere Augenkrankheit diagnostiziert, beginnt sie, ihr Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten: „Das Sehen ist nicht alles. Das Gehen ist nicht alles. Aber sich nicht aufgeben, das ist alles!“ (S. 58). Als dann der nächste Schicksalsschlag folgt und Rosa ihren Gefährten Paul verliert, hat sie die Kraft, gestärkt einen Entschluss zu fassen. Wieder ist es ihre Freundin Laura, die ihr dabei den entscheidenden Impuls gibt und ihr zur Seite steht. Rosa nimmt ein Stellenangebot in ihrem Heimatort an und begegnet dort ihrer alten Liebe Beppo. Rosa hat gelernt zu sich und ihrem Körper zu stehen und so kann sie auch selbstbewusst Beppo in die Arme schließen und mit ihm gemeinsam die Zeit bis zu ihrem Lebensabend verbringen. Der Roman Rosa Meer wird in der Ich-Perspektive, aus den Augen Rosas erzählt. Obwohl der Roman in Einfacher Sprache verfasst ist, verliert er dadurch nicht an Tiefgründigkeit und Emotionalität. Die Autorin schreibt in einer anschaulichen und bisweilen bildhaften Sprache, die für den aufmerksamen Leser interessante Interpretationsspielräume öffnet. Im Rahmen der Regeln für Einfache Sprache werden Komposita häufig mit Bindestrich getrennt. Dies kann einerseits zum leichteren Leseverständnis beitragen, andererseits aber auch zum Stolperstein werden. Der Roman beschreibt die Suche nach der eigenen Identität eines Menschen mit Behinderung. Diese Thematik lässt problemlos einen Transfer auf den wichtigen Aspekt der Identitätsentwicklung im Bereich der Hörgeschädigtenpädagogik zu. Viele Textstellen im Buch bieten Ansatzpunkte, um sich mit der eigenen Hörschädigung und dem Umgang mit derselben auseinanderzusetzen. Daher eignet sich das Buch besonders für Jugendliche im Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation ab Klasse 8 der Sekundarstufe I oder für den beruflichen Bereich. Das sehr sensible Thema setzt meines Erachtens eine gewisse Vertrautheit der Schüler untereinander sowie eine tragfähige Schüler-LehrerBeziehung voraus.
Ein fächerübergreifender Einsatz der Lektüre über das Fach Deutsch hinaus ist durchaus denkbar. In Religion könnten die Themen Leben und Tod oder Freundschaft anknüpfen oder auch die zentrale Fragestellung: Welche Rolle spielt Gott bei Schicksalsschlägen? Insgesamt ist das Buch aufgrund der Handlung und der sehr weiblichen Erzählperspektive meiner Einschätzung nach eher für Mädchen geeignet.
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